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Geschichtslehrer/innen
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Moench

1933-1945 NS-Verbrechen - Holocaust / Shoah

Links und Infos

Aktuell:

Geheimsache Ghettofilm - Wenige Wochen vor Beginn der Deportationen dreht ein NS-Filmteam einen “Dokumentarfilm” zu Propagandazwecken über das Warschauer Ghetto. Dennoch kommt der Film über die Rohfassung nicht hinaus, die Realität sperrt sich gegen die propagandistische Inszenierung. Die israelische Regisseurin Yael Hersonski hat einen Dokumentarfilm über dieses Filmprojekt und die dahinter stehende historische Realität gedreht, der auf verschiedenen Kanälen im Fernsehen gezeigt wurde. Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet ihn online an zusammen mit einem umfangreichen Dossier zum Thema: Geheimsache Ghettofilm.

Vor kurzem noch aktuell:

Zum 70. Jahrestag der Wannseekonferenz:
Zeit Online1; Zeit Online2; taz1; taz2; taz3; Berliner Zeitung; “Eines Tages” - Zeitgeschehen auf Spiegel Online; ZDF Mediathek; Interview mit Götz Aly auf n-tv; D-Radio.de; DW-World; BpB Bundeszentrale für politische Bildung; Rede von Bundespräsident Wulff;

Eine didaktisch gut nutzbare Sammlung von Quellen rund um die Wannseekonferenz gibt es in der Einsicht 07, Frühjahr 2012, Bulletin des Fritz Bauer Instituts, als Download verfügbar auf der Seite des Fritz Bauer Instituts.

Die Chronik des Ghettos Lodz - Das letzte Jahr. Ein tägliches Hörfunjournal von HR2. Alle täglichen Sendungen sind als Podcast abrufbar auf HR2 Kultur . Rezensionen der fünfbändigen Buchedition der Chronik (Wallstein-Verlag): in der Jüdischen Zeitung, zur HR2-Lesung in der Jüdischen Allgemeinen. Außerdem gibt es die Website getto-chronik mit zahlreichen Bild- und Textdokumenten und Podcasts (Auswahl eine Sendung pro Woche).

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Eine Chronologie Tag für Tag zum Holocaust und seiner Entstehungsgeschichte ab 1933 bietet die einmalige Website Chronologie des Holocaust, die mit der Chronologie auch zahlreiche Dokumente sowie analytische Beiträge namhafter Historiker anbietet. Es handelt sich dabei um eine private Initiative des der PDS/Linken nahestehenden Journalisten und Politologen Knut Mellenthin.

Yad Vashem The Holocaust Martyrs' and Heroes' Remembrance Authority
Die Website des Museums zur Geschichte des Holocaust und der Erinnerungsstätte Yad Vashem hält umfangreiche Materialien zum Holocaust online bereit, so eine Shoah Victims Database mit Informationen über die Schicksale der Opfer der Shoah / des Holocaust, außerdem umfangreiches Doku-Material: Hinterlassenschaften und Botschaften der Opfer, Rettungs- und Widerstandsaktionen, Zeugenaussagen von Überlebenden u.v.m., darunter auch zahlreiche Fotografien. – Yad Vashem hat auch pädagogisches Material (in deutscher Sprache) für verschiedene Altersstufen entwickelt und stellt Kontakte zu Lehrer/innen her, die dies entsprechend in ihrem Unterricht umgesetzt haben.

Ein besonderes Angebot liefert yadvashemgerman mit Videos auf Youtube, darunter  zahlreiche Ausschnitte aus Interviews mit Holocaustüberlebenden und Zeitzeugen, die thematisch geordnet sind.

Direkt zum Holocaust Resource Center , ein besonderes und einzigartiges Dokument ist das Auschwitz Album mit Fotos, die von zwei SS-Männern gemacht wurden. Lily Jacob, die 1944 18jährig mit ihrer Familie von Ungarn nach Auschwitz deportiert wurde, fand das Album am Ende des Krieges in dem von der SS verlassenen Lager Mittelbau-Dora.

Das Gedenkstättenportal zu Orten der Erinnerung in Europa - ein Projekt der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas bietet einen Zugang zur Gedenkstätten in ganz Europa, mit Infos und Bildmaterial.

Gedenkstätte / Museum Auschwitz-Birkenau

Das Open directory project bietet eine Linkliste von Website rund um die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau

Erst in den letzten Jahren sind die Hintergründe des Baus der Krematorien und Gaskammern in Auschwitz durch die Erfurter Firma Topf ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Im Zusammenhang mit der Gründung eines Gedenkortes hat das Bildungswerk des DGB Thüringen hierzu eine verdienstvolle Website Topf-Holocaust mit Texten und Bildern sowie weiterführenden bibliographischen Angaben ins Internet gestellt.

Als Printpublikationenen gibt es:
"Topf & Söhne - Arbeiten an einem Täterort" von Eckhard Schwarzenberger. (52 Seiten, mit Bildern und Dokumenten), kann gegen eine Versandkostenpauschale von eur. 2,50 bestellt werden bei:
          DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
          Warsbergstraße 1, 99092 Erfurt
          Telefon 0361-217270, Fax 2172727
          e-mail: info@topf-holocaust.de
"Firma Topf&Söhne - Hersteller der Öfen für Auschwitz. Ein Fabrikgelände als Erinnerungsort?" herausgegeben von Aleida Assmann, Frank Hiddemann, Eckhard Schwarzenberger, erschienen im August 2002 im Campus Verlag, New York/Frankfurt a. Main.

„Techniker der Endlösung“ – Topf & Söhne, die Ofenbauer von Auschwitz
Unter diesem Titel wurde von Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Verbindung mit dem Jüdischen Museum Berlin und dem Staatlichen Museum Auschwitz eine Wanderausstellung geschaffen, für die eine eigene Website TopfundSoehne mit Exponaten der Ausstellung, Scans von riginaldokumenten geschaffen wurde.

Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz (zur Startseite) bietet umfangreiches Material rund um die Wannsee-Konferenz, so auf der Online-Plattform der Dauerausstellung.

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Homepage
Fotoarchiv Buchenwald
Exkursionsbericht nach Weimar, KZ.-Gedenkstätte Buchenwald, Jgst. 12 der Dreieichschule Langen (Hessen): hier.

Internationale Wanderausstellung Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg. Eine Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, initiiert und gefördert von der Stiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft”: hier

Fritz Bauer Institut – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust.
Das Fritz Bauer Institut mit seinen vier wissenschaftlichen Abteilungen: Dokumentation, Archiv und Bibliothek, Erinnerungskultur und Rezeptionsforschung, Pädagogik und Zeitgeschichte, ist die einzige Einrichtung in der Bundesrepublik Deutschland, deren Tätigkeit ausschließlich dieser Themenstellung gewidmet ist.“ (Aus der Präsentation des Instituts auf dessen Website).

Die AG Jüdische Sammlungen vernetzt die Arbeit von Archiven, universitären und anderen Einrichtungen, Begegnungs- und Gedenkstätten, die Dokumente zur jüdischen Geschichte sammeln und darüber forschen. Die Internetplattform enthält Links zu Online-Materialien auf der ganzen Welt, so die von der Shoah Foundation initiierten Visual History Archive, deren erstes in Deutschland an der FU Berlin eingerichtet wurde.

Shoa.de  Eine mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Website zum Thema ihres Namens und dem historisch-politischen Kontext. Aus einer ursprünglich enzyklopädischen Struktur ist eine umfangreiche Sammlung von inhaltlichen Beiträgen geworden; ein Nachschlagewerk, aber kaum Originalquellen, jetzt auch unter dem Titel und der Adresse Zukunft braucht Erinnerung.

Zur Geschichte der Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch den Nationalsozialismus, aber auch zur Flucht und Rettung hat das Simon Wiesenthal Center im Internet ein Museum of Tolerance mit einem Multimedia Learning Center eingerichtet, das über eine umfangreiche Online-Sammlung von Schrift- und Bilddokumenten verfügt: sowohl offizielle Dokumente aus den politischen Archiven als auch persönliche aus privater Hand.

Das Arte-Dossier zum Holocaust: hier.

Der Frankfurter Auschwitz-Prozess: Online-Dokumentationen des Hessischen Rundfunks, des Wollheim Memorial, des Holocaust History Project, Infos und Links auf Planet Wissen.

Das von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und vom Deutschen Institut für Menschenrechte geförderte Online-Handbuch Inklusion als Menschenrecht bietet Dokumente auf einer Zeitleiste von der Antike bis heute - zur Startseite.

Das Forum Nürnberger Werkstätten bietet ebenfalls eine Online-Ausstellung zum Thema Geschichte der Menschen mit Behinderung vom Mittelalter bis heute - zur Startseite, zum Thema Nationalsozialismus.

.Frankreich: Antisemitische Gesetze, Judenverfolgung und Deportationen unter der deutschen Besatzung und der französischen Kollaboration cf. Memorial de la Shoah / Centre de documentation juive contemporaine.
Die Geschichte des Lagers Drancy mit weiteren Bildern auf der Website des Conservatoire Historique du Camp de Drancy. Die Website ist mehrsprachig

Hessisches Staatsarchiv Marburg / Digitales Archiv: Pogromnacht - Auftakt am 7. November 1938 in Hessen. Online-Version der gleichnamigen Ausstellung im Hessischen Staatsarchiv Marburg 5.11.2008 - 15.5.2009.

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt / Digitales Archiv: Zwangsarbeit im Volksstaat Hessen 1939-1945: hier.

Planet Wissen - Das Schulportal des WDR bietet in seinem Wissenspool Judenverfolgung im Nationalsozialismus eine Doku-Serie fünf Filmen in kleinen Einheiten mit didaktischen Handreichungen an: hier. Außerdem gibt es eine Linkliste zu anderen Webseiten mit mehr oder weniger didaktisierten Materialien zum Holocaust: hier.

Ein umfangreiches Themendossier zur sog. “Reichskristallnacht” 9./10.11.1938 gibt es online bei der Bundeszentrale für politische Bildung : hier.

3. Internationale Konferenz zur Holocaustforschung - Helfer, Retter und Netzwerker des Widerstands (27./28.1.2011), Praxisforum “Zivilcourage lernen” (29.1.2011) in Berlin
Videointerviews mit den geladenen Referenten und Experten, meistens auf Englisch: hier, mit den Organisatoren der Veranstaltung (Bundeszentrale für Politische Bildung u.a.): hier (auf dieser Überblicksseite gibt es auch eine Linklist zum Thema).

Erinnern, aber wie? Herausforderungen der Gedenkstättenpädagogik von morgen. Ein Video mit Interviews von Schüler/innen und Expert/inn/en der Gedenkstättenpädagogik von der Bundeszentrale für politische Bildung: hier.

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Timothy Snyder
Holocaust: The ignored reality 

The New York Review of Books, July 16, 2009 / aufgenommen in Eurozine am 3.9.2009
In dem Beitrag macht der Yale Professor deutlich, dass die Zeitzeugenschaft über den Holocaust weitgehend den überlebenden westeuropäischen Opfern zu verdanken ist, da es nach 1945 keine vergleichbare Rede- und Pressefreiheit in Osteuropa gab, und die Kenntnis , auch die wissenschaftliche Aufarbeitung, ebenfalls v.a. der Perspektive der westeuropäischen Opfer gefolgt ist. Lange Zeit weitgehend unbekannt und auch weiterhin unterbelichtet angesichts der Dimension der Opferzahlen ist das Schicksal der osteuropäischen Juden. Der Fokus auf Auschwitz, das besondere Grauen des Gastodes, verzerrt den Blick auf die Realität: „By 1943 and 1944, when most of the killing of western European Jews took place, the Holocaust was in considerable measure complete. Two thirds of the Jews who would be killed during the war were already dead by the end of 1942.”

“Die Regierung zu stürzen reicht nicht.” Der Historiker Christian Gerlach im Interview mit der taz über eine Studie über  Völkermorde und die Verantwortlichen. Die Schuld auf staatliches Handeln abzuschieben übergeht die Beteiligung der Bevölkerung an Massengewalt und -verbrechen: hier.

 

Hinweis auf einzelne Dokumente und Materialien:

Im NS-Archiv - Dokumente zum Nationalsozialismus findet man wenig bekannte Dokumente über den Antisemitismus und den Holocaust, darunter u.a.:

  • ein “Gutachten über den Antisemitismus”, das Hitler 1919 im Auftrag seiner militärischen Vorgesetzten erstellte und in Werner Maser: Hitlers Briefe und Notizen, Düsseldorf (Econ) 1973, veröffentlicht wurde: hier.
  • eine Meldung Himmlers an Hitler über die “Sonderbekämpfungserfolge”, die sich offensichtlich auf den “Kommissar-Befehl” beziehen, vom 1.9. bis 1.12.1942 im besetzten Raum Ostpolen/Weißrussland. Die Meldung enthält listet mit 363211 Personen die mit Abstand größte Gruppe “Juden exekutiert” auf: hier. Das Faksimilé stammt aus: Gerald Fleming: Hitler und die Endlösung, Wiesbaden/München (Limes) 1982.
  • ein statistischer Bericht (“Korherr-Bericht”) über den Stand der “Endlösung” am 23.3.1943 mit entsprechenden Anweisungen Himmlers für das weitere Vorgehen: hier. Die Quellen stammen aus: John Mendelsohn: The Holocaust. Selected Documents in Eighteen Volumes, Bd. 12, New York/London 1982, S. 212ff
  • eine Meldung der Einsatzguppe A  (2273-PS) über die Bilanz der Ermordnung von 229.052 Juden in den besetzten Gebieten der Sowjetunion, nicht datiert, vermutlich Ende Dezember 1941 (die letzten zeitlichen Angaben beziehen sich auf Mitte Dezember 1941), aus: Der Nürnberger Prozess, Urkunden und anderes Beweismaterial, München (Delphin-Verlag, ) 1989 - hier.

Léon Poliakov (1910-1997) war einer der ersten Historiker der Shoah und seine eigene Biographie liest sich wie ein Spiegel jüdischer Geschichte zwischen Russland, Deutschland und Frankreich im 20. Jh. Das letzte TV-Interview vor seinem Tod 1997 mit zahlreichen Materialien sowie weitere Seiten gibt es auf Französisch von Le Monde / Shoah Foundation hier; das Video ebenfalls auf Mémorial de la Shoah. Das französische Mémorial bietet außerdem umfangreiche weitere Materialien sowie eine Reihe von Interviews mit den “letzten Zeugen” in Zusammenarbeit mit der Shoah Foundation an: hier.

Wird fortgesetzt...